Ausbildungen standen und stehen schon immer im Wandel der Zeit. Neben gesellschaftlichen können auch industrielle Veränderungen und technische Errungenschaften ein Berufsbild und somit die Ausbildung verändern. abgehn! stellt euch drei Ausbildungsberufe vor, die sich besonders stark im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung verändert haben.

 

Informatiker:

Ihr denkt euch bestimmt: Informatiker, das ist doch der Inbegriff eines digitalen Berufes. Mitnichten! Das macht vielleicht auch dieses Zitat von Edsger W. Dijkstra klar (niederländischer Informatiker):

In der Informatik geht es genau so wenig um Computer, wie in der Astronomie um Teleskope.

Natürlich kommt man in der heutigen Zeit in der Informatikausbildung dennoch nicht an Computern vorbei. Und gerade in der Computertechnik hat sich in den letzten Jahrzehnten richtig was getan. Früher füllten die Computer noch ganze Räume und wogen mehrere Tonnen. Heute hat jedes Smartphone mehr Rechenleistung als ein durchschnittlicher PC in den 90ern. Das zeigt, wie kurz die Entwicklungszyklen in der IT-Branche sind. Ähnlich ist es in der Ausbildung. Durch ständig neue Technologien ändert sich die Ausbildung zum Informatiker sehr schnell. Informatiker zu werden bedeutet deshalb lebenslanges Lernen. Informatiker müssen immer auf dem neuesten Stand sein.  Auch im Rahmen der wachsenden Bedeutung der künstlichen Intelligenz und der zunehmenden Vernetzung der Produktion (Industrie 4.0) werden Informatiker mehr und mehr gefragt sein.

KFZ-Mechatroniker:

Auch die Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Das macht schon die Berufsbezeichnung deutlich. Früher wurde der Beruf schlicht als Automechaniker bezeichnet: Was hat sich geändert? Reifen tauschen, das Motor-Öl wechseln, neue Bremsscheiben einbauen – KFZ-Mechatroniker müssen nach wie vor das kleine Einmaleins der Fahrzeugwartung beherrschen. Doch die technologische Entwicklung macht vor der Branche und dem Beruf keinen Halt: Autos, Lastwagen und andere Fahrzeuge haben sich mittlerweile zu Hightech-Mobilen entwickelt.

Matrix-Fernlicht, Abstandregeltempomat, Nachtsichtkamera, Spurhalteassistent und vieles mehr. Alle diese Systeme müssen KFZ-Mechatroniker heute kennen und reparieren können. Dazu kommt die Elektrifizierung der Mobilität mit einem extra „Spannungsfaktor“ hinzu:

Während Mechatronikerinnen und Mechatroniker bei Autos mit Verbrennungsmotor nur mit maximal 48 Volt im Bordnetz arbeiten, haben Fahrzeuge mit moderner Hybrid- und Elektrotechnologie eine Spannung von bis zu 1.000 Volt. Mechatroniker müssen diese komplexen Systeme am Laufen halten – Fehler analysieren, Software aktualisieren, ältere Autos mit neuen Technologien nachrüsten. Der Beruf ist ein Job für echte Technik-Experten. Nur dann können die fahrenden Hightech-Mobile schnell wieder instandgesetzt werden.

Mediengestalter:

Früher arbeiteten Mediengestalter/innen noch mit Verfahren wie Holzschnitt oder Radierung (der Beruf hieß damals noch Stereotypeur). Heute gestalten sie mit unterschiedlichsten Computerprogrammen Anzeigen, Broschüren, Flyer sowie Plakate und müssen dafür die unterschiedlichsten Computerprogramme beherrschen, vor allem Fotobearbeitungs- und Grafikprogramme. Mediengestalter müssen kontinuierlich auf dem neusten Stand sein. Das Plakat von heute könnte schließlich bald schon eine Virtual-Reality-Anwendung sein. Die technischen Möglichkeiten werden immer vielfältiger. Gestaltungsexperten werden deshalb auch in Zukunft sehr gefragt sein. //tb