(djd-p). Der Run auf Pedelecs hält unvermindert an. Gerade für ältere Menschen ist das Fahren mit einem Rad mit elektrischem Hilfsantrieb allerdings eine Herausforderung im Alltag. Praktische Verhaltensregeln lassen sich in speziellen Kursen erlernen.

Verkehrsinfrastruktur noch immer nicht fahrradfreundlich genug

Radfahren wird immer beliebter. Fast jedes zweite Fahrrad, das heute verkauft wird, ist eines mit Hilfsantrieb – diese Räder werden umgangssprachlich auch als E-Bikes bezeichnet. Der Grund für die Beliebtheit liegt auf der Hand: Unabhängig von der körperlichen Fitness können mit dem Pedelec auch Steigungen und weitere Distanzen zurückgelegt werden. In diesem Sinn bedeutet Mobilität vor allem Teilhabe. Egal ob im Alltagsverkehr oder in der Freizeit. Egal ob jung oder alt: Wer auf zwei Rädern unterwegs ist, tut außerdem etwas für den Körper und den Geist und schont das Klima. Doch in der Stadt wie im ländlichen Raum treffen Radfahrerinnen und Radfahrer auf große Hindernisse: Es fehlt vielerorts an einer fahrradfreundlichen Verkehrsinfrastruktur. Viel zu lange stand das Auto im Mittelpunkt der Verkehrsplanungen.

Pedelecs: Mit praktischen Übungen zu mehr Souveränität im Straßenverkehr

Umso bedeutsamer ist es, dass speziell die Nutzerinnen und Nutzer von Pedelecs wichtige Hinweise befolgen. Das vom baden-württembergischen Ministerium für Verkehr geförderte Projekt „radspaß“ will in kostenlosen Kursen die Fahrtechnik und das Fahrverhalten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer verbessern und damit für mehr Spaß und Sicherheit sorgen. Speziell geschulte Trainerinnen und Trainer vermitteln dabei den Fahrerinnen und Fahrern mit praktischen Übungen in sicherer Umgebung Souveränität in kritischen Situationen und generell im Straßenverkehr. Das drei- bis vierstündige Training eignet sich besonders für Personen, die das Fahren mit dem Pedelec neu für sich entdeckt haben, Fragen dazu haben oder Koordinationsübungen machen möchten. Mittlerweile steht das Angebot des ADFC Baden-Württemberg und des Württembergischen Radsportverbandes (WRSV) in mehr als der Hälfte aller baden-württembergischen Stadt- und Landkreise zur Verfügung. Freie Plätze kann man unter radspass.org/kurse oder telefonisch unter 0711/95469799 buchen.

8 Punkte, die der Pedelec-Kurs erreichen soll

Am Ende des Kurses sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer acht Punkte verinnerlicht haben:

1. Sie sollten vorausschauend fahren können.
2. Sie sollten rücksichtsvoll fahren können und ein Vorbild sein.
3. Sie sollten ihre persönlichen Grenzen kennen.
4. Sie sollten wissen, wie wichtig es ist, Präsenz zu zeigen, selbstbewusst zu fahren und sich nicht am Straßenrand zu verstecken.

5. Sie sollten wissen, wie wichtig die rechtzeitige Überprüfung der Verkehrssicherheit des Pedelecs ist.
6. Sie sollten wissen, wie wichtig es ist, klare Zeichen zu geben und sich eindeutig zu verhalten.
7. Sie sollten wissen, wie wichtig der Blickkontakt zu anderen Verkehrsteilnehmenden ist.
8. Sie sollten wissen, wie wichtig eine angepasste Geschwindigkeit ist.