Die typische Frage nach der Schule: Soll ich studieren oder doch lieber eine Ausbildung anfangen?

 

Jeder stellt sich irgendwann diese Frage und sucht nach einer passenden Antwort. Natürlich muss das jeder individuell  entscheiden, doch nichts spricht gegen einen Rat von Freunden oder der Familie.

 

Zunächst sollte man sich informieren welche Möglichkeiten es gibt: Kann ich überhaupt mit meinem Schulabschluss studieren? Für welche Ausbildung wird sogar Abitur benötigt? Welche Studienfächer werden überhaupt an den Unis in meiner Nähe angeboten? Wo liegt der NC (Numerus Clausus) bei den Fächern die mich interessieren? All diese Fragen können nützlich sein um erste Möglichkeiten auszuschließen oder in die engere Auswahl zu nehmen.

 

Letztendlich muss man sich für einen Weg entscheiden. Um herauszufinden, ob eine Ausbildung oder ein Studium für einen das Richtige ist, sollte man sich die Vor- und Nachteile vor Augen führen. Bin ich mehr der Theoretiker oder will ich nach der Schule erst etwas Praxiserfahrung sammeln? Ein Studium an einer normalen Universität ist in der Regel sehr theorielastig und bietet außer eventuellen Praktika wenig Praxis. Eine Ausbildung dagegen gewährt dir erste Einblicke in das Berufsleben. Der Besuch bei der Berufsschule lässt bei einer Ausbildung die Theorie auch nicht zu kurz kommen, sodass man eine gute Abwechslung zwischen Theorie und Praxis hat. Eine gute Balance zwischen Theorie und Praxis schafft auch das Duale Studium. Bei einem Dualen Studium studierst du und machst eine Ausbildung zur gleichen Zeit. Oftmals wechselst du im 3-Monats-Takt zwischen der Dualen Hochschule und deinem Arbeitgeber. Ein Duales Studium bringt viele Vorteile mit sich, du verdienst schon dein eigenes Geld und hast nach 6 Semestern einen Bachelor-Abschluss in der Tasche. Allerdings solltest du beachten, dass dieses Studium sehr lernintensiv ist und man wenig Freizeit hat, da die typischen Semesterferien wegfallen. Dieses Modell ist sehr beliebt und es gibt jedes Jahr sehr hohe Bewerberzahlen, daher empfiehlt es sich, sich rechtzeitig zu informieren!

 

Auch Geld spielt eine Rolle, sollte aber nicht ausschlaggebend für die persönliche Entscheidung sein. In der Ausbildung verdient man meistens sein erstes richtiges Gehalt und ist somit finanziell unabhängiger (ausgenommen sind schulische Ausbildungen, z.B. Physiotherapeuten müssen ihre Ausbildung selbst finanzieren). Wenn die Wahl auf ein Studium fällt, geht man in der Regel leer aus. Nicht zu vergessen ist auch die Finanzierung des Studiums, pro Semester kommen sogenannte „Semesterbeiträge“ auf dich zu, diese können je nach Uni zwischen 90-300 Euro liegen.
Aber keine Sorge! Studenten können Hilfe bei der Finanzierung in Anspruch nehmen. BAföG (=  Bundesausbildungsförderungsgesetz) unterstützt dich und ermöglicht dir auch ein Studium. Das Gehalt nach deinem Abschluss, ob nach einem Studium oder einer Ausbildung, ist auch kein unwesentlicher Faktor. Mit einem Studium verdient man im
Durchschnitt 30-50% mehr als mit einer abgeschlossenen Ausbildung. Allerdings gibt es für Akademiker schon lange keine Sicherheit auf dem Arbeitsmarkt mehr, da es einen Überschuss an Absolventen gibt und sich immer mehr Menschen für ein Studium entscheiden.

 

Je nachdem, welchen Beruf du  anstrebst, ist ein Studium notwendig, da es für manche  erufsbezeichnungen Pflicht ist. Allerdings ist nicht gesagt, dass du nach einer Ausbildung nicht auch noch studieren kannst. Die Quote der jährlichen Studienabbrecher liegt bei ca. 30%, daher ist es sogar manchmal sinnvoll erst eine Ausbildung abzuschließen. Es werden immer mehr Azubis gesucht und nach 2-3 Jahren hast du schon einen Abschluss in der Tasche. Danach kannst du dich immer noch mit einem anschließenden Studium weiterbilden und auf der Karriereleiter aufsteigen. Während deiner Ausbildungszeit sammelst du nicht nur Erfahrungen sondern auch Wartesemester, die dir den Einstieg in die Uni vereinfachen und dabei helfen dein Studium zielstrebiger abzuschließen.

 

Egal wie du dich entscheidest, keiner kann am Anfang seiner Berufswahl 100%-ig sicher sein, ob es das ist, was man will! /gd