… und sich eine Auszeit gönnen nach dem ganzen Lernstress. Jetzt heißt es, die richtige Wahl zu treffen unter den zahlreichen Möglichkeiten, die einem heutzutage geboten werden. Da wären Work and Travel, eine Sprachreise, Au-pair oder einfach zu Hause bleiben und sein Leben genießen… Jeder macht das so. Warum sollte man sich auch stressen, an der Uni einschreiben oder für eine Ausbildung bewerben?? Du musst dich ja zuerst einmal selbst finden und erkennen, wo deine Stärken und Schwächen liegen, sagst du dir. Bis dahin können Mama und Papa oder die Großeltern dich finanzieren… ähm im Ernst?

Mal ehrlich jetzt, wieso willst du nicht selbst dein Leben in die Hand nehmen und Geld verdienen? Warum musst du mit 18 oder 19 schon die Welt bereisen? Dafür bleibt noch genügend Zeit. Warum musst du eine Sprachreise machen, wenn du doch schon weißt, dass dir Sprachen lernen nicht liegt und du sowieso später mal etwas Praktisches machen willst, wie zum Beispiel an Autos schrauben? Warum als Au-pair auf Kinder aufpassen, obwohl du jetzt schon weißt, dass du niemals Kindergärtnerin oder Lehrerin werden willst, weil du Kinder einfach ziemlich nervig findest?

Warum „Work and Travel“, so tun als würde man Geld verdienen, aber eigentlich vom Taschengeld der Eltern leben? Reisen und Leute kennen lernen ist einfach cooler, als Äpfel für irgendeinen Bauern zu pflücken?

Harte Realität
Vieles klingt so toll, ist aber eigentlich gar nicht so cool. Auch wissen die wenigsten nach ihren Abenteuerreisen, was sie aus ihrem Leben machen wollen, wenn sie wieder daheim sind. Sie sind eher unzufrieden, weil sie so viele tolle Sachen erlebt haben und zu Hause wartet nur das langweilige Leben inklusive all den Verpflichtungen.

Sorry, das mag jetzt hart klingen, aber leider interessiert es einen Personaler beim Bewerbungsgespräch herzlich wenig, wie viele coole Leute du auf deiner Reise kennen gelernt oder welche Clubs du unsicher gemacht hast; wie blau doch das Meer war oder wie süß deine Au-pair-Kinder waren. Dazu kommt, dass deine Eltern ein Vermögen für dich ausgeben, damit sie dir das ermöglichen können.

Ich möchte hier diejenigen außen vor lassen, die das Ganze mit einem Ziel vor Augen machen oder die das Ernst nehmen, was sie machen. Es gibt zahlreiche Jugendliche, die wirklich eine Sprachreise machen, um die Sprache zu lernen, das heißt regelmäßig in die Kurse gehen und voll ihr Ding durchziehen. Viele gehen aber mit guten Vorsätzen ins Ausland, auf eine Sprachreise, Work and Travel oder Ähnliches und lassen sich dort von all den spannenden neuen Dingen, die man entdecken kann, ablenken.

Bleib dran an deinen Zielen
Wir wissen auch, dass es schwierig ist, sich für einen Studiengang oder eine Ausbildung zu entscheiden, weil das Angebot einfach riesig ist. Unser Tipp: Mach Langzeit-Praktika (3-6 Monate) in den unterschiedlichsten Branchen. Du wirst dann schon relativ schnell merken, was dir liegt und was nicht. Du wolltest als Kind immer Polizist werden? Dann los, bewirb dich, leg dich ins Zeug, häng dich voll rein und es klappt! Nur wenn du etwas wagst und dich traust, wirst du wachsen und herausfinden, wofür du brennst. Du wolltest immer schon Tierarzt werden, aber deine Noten sind nicht besonders gut und du denkst, du wirst ja sowieso nicht an der Uni genommen. Du chillst dann halt eine Runde und wartest bis dir der nächste Traumjob in die Hände fällt? Nein, leider läuft das so nicht…

Aber wenn du ein Ziel vor Augen hast, einen Traum, was du erreichen willst, dann tue alles dafür, um es zu erreichen. Du kannst zuerst eine Ausbildung zum Tiermedizinischen Fachangestellten machen und hast danach hohe Chancen, an der Uni für das Tiermedizinstudium genommen zu werden!

Wenn du noch nie wirklich einen Plan hattest, dann fange doch einen Aushilfsjob an, verdiene ein bisschen Geld, lerne die Arbeitswelt kennen und unterhalte dich mit deinen Kollegen, die dir bestimmt wertvolle Tipps fürs Leben geben können. Vielleicht fällt es dir dann eines Tages wie Groschen von den Augen. Dir wird von einer Ausbildung erzählt, von der du zuvor noch nie gehört hast, du informierst dich und schwups: Du bewirbst dich dafür, weil es einfach dein Interesse geweckt hat.

Ein FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) ist auch für viele junge Leute eine gute Möglichkeit, ein Unternehmen gut kennenzulernen und herauszufinden, was sie anschließend machen möchten. Manche bleiben dann in dem Unternehmen, fangen eine Ausbildung oder ein Studium an und sparen sich eine erneute Bewerbung, weil die Chefs einen ja schon kennen und wissen, wie gut man ist.

Unser Fazit
Wir hoffen es ist Folgendes klar geworden: Es geht hier nicht darum, dass eine Sprachreise schlecht ist und ein Studium gut. Alles hat seine Vor- und Nachteile. So kann auch ein Auslandsaufenthalt positiv für deine Zukunft sein und dir im beruflichen Leben Türen öffnen. Jedoch ist die Gefahr groß, sich vom Urlaubsfeeling und all den schönen Freizeitaktivitäten ablenken zu lassen und seine ursprünglichen Ziele über Bord zu werfen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, was man stattdessen machen kann, ohne sich direkt fürs Leben festzulegen. Wie viele von uns haben vor dem Start im jetzigen Unternehmen bereits eine Ausbildung gemacht und sich danach für ein Studium entschieden?! Oder umgekehrt – erst ein Bachelorstudium absolviert und nun eine Ausbildung angefangen?!

Noch ein positiver Aspekt: In der Ausbildung oder im Studium lernst du mindestens genauso viele interessante Menschen kennen, erlebst schöne Momente und feierst mit Kollegen coole Partys am Wochenende… Meistens sind solche Freundschaften viel stärker und halten länger als flüchtige Bekanntschaften beim Work and Travel! Reisen und die Welt erkunden kannst du dir dann sogar selbst finanzieren, weil du Geld verdienst! Chillen kannst du, wenn du alt bist… Jetzt solltest du dein Leben in die Hand nehmen und das Bestmögliche daraus machen.

Wir wünschen dir viel Erfolg! //kf