Stell dir vor: Du verdienst dein Geld, indem du deine Leidenschaft zum Beruf machst.

So hat es der Techno-DJ Felix Kröcher damals gemacht – heute zählt er zu den bekanntesten DJs in der deutschen Technoszene. Felix spielt auf den ganz großen Festivalbühnen, wie zum Beispiel auf der „Nature One“ und der „Mayday“. Sein Kalender ist voll mit Club-Gigs in ganz Deutschland und auch international ist Felix in der Szene sehr gefragt. Neben seinem Job als DJ arbeitet er unter der Woche als Musikredakteur beim Radiosender „sunshine live“ und hat dort auch seine eigene Radioshow.
Wir haben Felix Kröcher im Mannheimer sunshine live Studio besucht, um mit ihm für euch über seinen Job und seinen Arbeitsalltag zu quatschen.

 

Felix, du bist einer der bekanntesten deutschen Techno-DJs, aber das war ja nicht immer so. Wenn du mal zurückdenkst, als „kleiner Felix“, was war da dein Traumberuf?

Als Kind hat man die unrealistischsten Berufswünsche, weil man sich meist nichts darunter vorstellen kann. Zum Beispiel wollte ich mal Lokomotivführer werden, Fußballprofi und zwischenzeitlich auch mal Frauenarzt, warum auch immer. Aber es hat sich schon relativ schnell festgelegt, dass ich auf die Bühne will und Musik als DJ machen möchte.

Hast du denn eine klassische Berufsausbildung nach der Schule gemacht?

Ich habe hier beim Radio angefangen, bei sunshine live. Dort bin ich jetzt schon fast 20 Jahre. 2001 hab ich angefangen und mein Volontariat in der Musikredaktion gemacht. Hier kriegt mich so schnell keiner weg.

Und zu Schulzeiten, wie kam es dazu, dass du angefangen hast Musik zu machen?

Ich hab mir da wenig Gedanken gemacht.

Und hattest du einen Plan B, falls es als DJ nicht klappt?

Nein, ich hab mir das fest vorgenommen. Da gehört natürlich immer auch eine Portion Glück dazu. Aber ich glaube, wenn du dich hart reinkniest und der
Wille da ist, dann kommst du auch zu deinem Erfolg.

Wie kann man sich denn deinen Alltag vorstellen?

Das läuft unter der Woche ganz ruhig ab. Unter der Woche versuche ich immer ein bisschen runterzufahren. Ich bin mit meiner Tochter viel unterwegs, die fährt jetzt auch Fahrrad. Das ist auch gut für mich, dann bleibe ich in Bewegung. Und am Wochenende ist dann Highlife: Vom Flughafen mit dem Shuttle zum Auftritt, dann wieder zurück. Meistens habe ich ganz wenig Schlaf – so könnt ihr euch das vorstellen.

Jetzt hast du schon erzählt, dass du viel unterwegs bist. Was würdest du denn als Schattenseiten deines Jobs bezeichnen?

So wirkliche Schattenseiten gibt’s nicht in meinem Beruf. Aber klar, das schlägt schon manchmal auf das Gemüt, wenn du 48 Stunden oder länger wach bist. Dann bist du vielleicht nicht mehr so motiviert und musst dich hier und da schon zusammenreißen. Ich mache das jetzt schon seit 20 Jahren und ich fühle mich dafür einfach geboren.

Welche drei Dinge machen dich in deinem Job besonders glücklich?

In erster Linie ist es für mich eine Genugtuung, wenn ich die Menschen, die vor mir stehen, glücklich mache. Wenn ich merke, dass etwas zurückkommt. Das ist der erste und einzige Punkt und den würde ich auch so stehen lassen.

Hast du ein paar Tipps für junge Leute, die ihr Geld als DJ und mit Musik verdienen wollen?

Man muss an seinem Traum eisern dran bleiben. Aber von nichts kommt auch nichts. Seid ehrlich, zielstrebig und vielleicht auch ein bisschen verrückt!

Danke für das Interview, Felix! //ak