Das geht unter die Haut… Seit Juni 2014 besitzt Franco Prutek, 23 Jahre, sein eigenes Tattoo-Studio „Noble Tattoo“ (ehemals „Healing Ink“) in Schwetzingen.

Schon vor seinem Abitur 2012 begann Franco sich selbst Tattoos zu stechen und zu zeichnen.

„Ich habe schon früh privat damit angefangen, indem ich mir meine eigene Maschine gebaut habe“ sagt er mit strahlenden Augen. Man merkt, er spricht von seinem Traumberuf. Auf Hygiene und Sauberkeit legt Franco in seinem Salon allerhöchsten Wert. Er benutzt ausschließlich Einweg-Produkte, so garantiert er den besten Service und die Kunden legen sich mit einem guten Gefühl unter die Nadel. Jedes Tattoo sticht er hochkonzentriert, dabei verliert er nie seine Motivation.

 

Unser Interview mit Franco:

Welchen Schulabschluss hast du?
„Ich selbst habe 2012 mein Abitur gemacht, obwohl mir klar war, dass ich nie studieren will. Für den Beruf des Tätowierers gibt es keine „offizielle“ Ausbildung. Man muss sich viel selbst aneignen. Es ist notwendig einen „Lehrer“ zu finden, der einem die Grundsätze beibringt.“

Wie gestaltet sich dein Arbeitstag?
„Die Arbeit fängt schon vor Ladenbeginn an. Auch wenn ich meistens erst um 14 Uhr öffne, stehe ich schon um 8 Uhr auf. Es gibt viele Vorbereitungen, z.B. Zeichnungen anfertigen. Daher sind auch die Arbeitszeiten sehr unterschiedlich. Die Öffnungszeiten definieren aber nicht die wirkliche Arbeitszeit“

Wie viele Freiheiten hat man in deinem Beruf und wie kreativ darf man sein?
„In meinem Beruf hat man sehr viele Freiheiten. Kunden kommen oft mit einer Idee, welche von mir dann zu Ende gedacht wird. Ich berate den Kunden und fertige die Zeichnung für ihn an, bei der ich meine Kreativität ausleben kann. Ausnahmen sind Portraits, die müssen immer genau sein.“

Gab es schon peinliche Momente?
„Ein Tattoo ist etwas, das trägt man ein Leben lang. Es kam auch schon vor, dass eine Kundin in der Aufregung ein falsches Datum angegeben hat, welches sie sich tätowieren lassen wollte.“

Wie sieht die Entwicklung und Zukunft der Branche aus?
„Früher kamen Tattoos nur für „Knastis“ und Seemänner in Frage, aber heutzutage kann jeder ein Tattoo haben. Es ist Mode geworden und es gibt immer neue Trends. Was früher das Arschgeweih war, ist heute die Feder, Pusteblume oder Unendlichkeitsschleife.“

Gibt es Weiterbildungsmöglichkeiten?
„In meinem Beruf gibt es sozusagen kein „Diplom“, es ist ja auch kein richtiger Ausbildungsberuf. Man kann viele Seminare besuchen, ich persönlich bevorzuge aber lieber die Gastarbeit. Man besucht für einen gewissen Zeitraum andere Studios im In- und Ausland und arbeitet dort als Gast-Tätowierer. Man lernt so die unterschiedlichsten Techniken kennen und kann Ideen sammeln, mit der Zeit entwickelt sich eine eigene Handschrift.“ /jwa /gd

 

Infos
1. Name: Franco Prutek

2. Beruf: Tätowierer

3. Schulabschluss: Abitur, aber es wird keine offizielle Ausbildung benötigt

4. Weiterbildung: Durch Kollegen lernen, Gastarbeit

5. Voraussetzungen: Kreativität, Sorgfalt, Konzentration

6. Francos Studio: „Noble Tattoo“ (ehem. „Healing Ink“)

7. Öffnungszeiten: Mo.-Fr.14-19 Uhr oder nach Vereinbarung

8. Mehr Infos unter: healing-ink-tattoo.de