Du hast den wichtigsten Schritt auf dem Weg zu deinem Traumberuf hinter dich gebracht: die Bewerbungen sind verschickt und die ersten Einladungen zu Vorstellungsgesprächen sind auch schon bei dir Zuhause eingeflattert. Jetzt gilt es, sich für die Gespräche gut vorzubereiten. Du hast dich schon über das Unternehmen informiert, dir Gründe für deine Wahl des Berufes und genau dieser Firma zurechtgelegt? Du fühlst dich optimal vorbereitet und für alle Fragen gewappnet? Dann solltest du dir noch kurz Zeit nehmen über unerwartete Fragen nachzudenken. Denn Unternehmen testen ihre Bewerber gerne mit ungewöhnlichen und skurrilen Fragen oder Aufgaben ihre Spontanität und Flexibilität. Das können auch Fragen sein, die mit deinem zukünftigen Beruf oder der Branche rein gar nichts zu tun haben.
Wie würdest du zum Beispiel auf die Frage „Was macht Sie glücklich daran, an einem Freitagabend zu arbeiten?“ reagieren?
Diese Fragestellung kann dir vor allem in Berufen, in denen auch wochenends und feiertags gearbeitet wird, begegnen. Du solltest dir darüber im Klaren sein, welche Nachteile dein Traumberuf bietet und erklären können, warum er trotzdem zu dir passt. Eine mögliche Antwort wäre z.B., dass du dafür unter der Woche frei hast, wenn alle anderen arbeiten müssen.
Noch skurriler wird es, wenn dein Gesprächspartner von dir wissen möchte, wie du eine Giraffe in einen Kühlschrank bekommst. Lass dich nicht verunsichern! Ein wirklicher Lösungsansatz wird hierbei nicht erwartet. Vielmehr geht es um deine Kreativität und vielleicht auch ein wenig um deinen Humor. Manche Fragen haben auf den ersten Blick nichts mit dem Beruf, für den du dich beworben hast, zu tun und mögen dir seltsam vorkommen – aber aufgepasst: So kann die Frage „Wenn Sie einen schwer verletzten Freund ins Krankenhaus fahren müssten, würden Sie rote Ampeln überfahren?“ ein Test sein, wenn du dich zum Beispiel bei einer Anwaltskanzlei beworben hast. Dass du vor deiner Ausbildung alle rechtlichen Grundlagen kennst, setzt niemand voraus, also bitte nicht die Fassung verlieren.
Mit solchen Fragen soll einfach nur dein Gespür für den Beruf getestet werden.
Gerne wird auch nach persönlichen Schwächen oder Misserfolgen gefragt. Deine Antwort sollte auf keinen Fall „Ich habe keine!“ lauten. Denn kein Mensch ist perfekt. Es kommt darauf an, sich gut verkaufen zu können. Personaler wollen mit außergewöhnlichen Fragen ihre Bewerber aus der Reserve locken und mehr über sie erfahren. Manche Fragen sollen dich auch bewusst in eine Stresssituation versetzen, da sie im ersten Moment unlösbar erscheinen, wie z.B. die Frage „Wie viele Kühe gibt es in Kanada?“ oder das Szenario, dass du dein Handy lautlos gemacht hast, es aber dennoch im Bewerbungsgespräch laut klingeln würde. Wie würdest du das erklären oder entschuldigen? In so einer Situation wird geprüft, wie du unter Druck reagierst und wie du dich aus vielleicht unangenehmen Situationen herausmanövrieren kannst. Jede Antwort ist hierbei besser als gar keine.
Egal, wie lustig sich die Fragen im ersten Moment auch anhören mögen, nehme sie ernst und versuche sie zu beantworten, denn mit jeder Frage bezweckt dein Gesprächspartner auch etwas. Es gibt nicht unbedingt eine falsche oder richtige Antwort. Wichtig ist nur, dass du deine Meinung begründen kannst und nicht einfach stumm bleibst. Und das Wichtigste ist, einfach du selbst zu bleiben, denn letztendlich dienen auch die skurrilsten Fragen einfach nur dazu, dich näher kennen zu lernen.