Sehr geehrter Herr/Frau Personaler*, ich bin toll, Sie sind toll. Ich freue mich auf unser Gespräch!
Beste Grüße Max Mustermann

 

Diese Vorstellung haben viele von einer Bewerbung, insbesondere vom Anschreiben: Es geht grundsätzlich darum zu beschreiben, wie toll man das Unternehmen findet und wie überragend geeignet man für die Stelle ist. Doch dieser Teil der Bewerbung ist mehr als das. Es ist deine Chance, dem Adressaten zu zeigen, wer du bist, was du kannst und dass er in dir den perfekten Mitarbeiter findet. Zeugnisse, Lebenslauf oder Urkunden verraten viel über deine Leistungen und Fähigkeiten, aber was macht dich aus? Letztendlich möchte das Unternehmen einen kompetenten Mitarbeiter, der zur Philosophie des Unternehmens passt und du ein Unternehmen, das dich in deiner Entwicklung unterstützt.

 

Um das auch Wirklichkeit werden zu lassen, möchten wir erklären, auf was du achten solltest, damit sich der Personaler das bestmögliche erste Bild von dir machen kann.

 

Form und Aufbau des Schreibens

 

1. Grundlegende Daten

An erster Stelle stehen immer der Absender und das Datum. Dein Name und deine Anschrift haben hier ihren Platz. Hinzufügen solltest du ebenfalls deine E-Mail-Adresse und eine Telefonnummer. So hat der zuständige Personaler direkt deine Kontaktdaten zur Hand.

Auf derselben Höhe kannst du auch ein Bewerbungsfoto von dir einfügen. Dies ist zwar keine Pflicht, aber auch heute noch gerne gesehen. Schließlich möchte jeder gerne wissen, wer ihm gegebenenfalls einmal gegenübersitzt.

 

2. Die Betreffzeile

Worum geht es in deiner Bewerbung? Auf welche Stelle bewirbst du dich? Diese Frage beantwortest du in dieser Zeile. Im allerbesten Fall hast du sogar zuvor schon einmal angerufen und dich so nicht nur bekannt gemacht, sondern auch aktiv nach dem richtigen Ansprechpartner gesucht.

 

3. Die Anrede

„Sehr geehrte Damen und Herren“ – die wohl bekannteste Anrede, die man sich nur vorstellen kann und mindestens genauso langweilig. Jeder fühlt sich doch umso eher angesprochen, wenn dort der eigene Name zu lesen ist. Es zeugt außerdem davon, dass du deine Hausaufgaben gemacht hast und dich über das Unternehmen und die zuständige(n) Person(en) informiert hast.

 

4. Der Bewerbungstext

Auch wenn dem Anschreiben eine große Bedeutung zukommt, ist es dennoch schlicht ein Text. Hier geht es darum, deine Geschichte zu erzählen. Wie bei jedem guten Storytelling sollte sich auch durch dein Anschreiben ein roter Faden ziehen. An diesen kannst du Stärken und Qualifikationen mit dem Stellenprofil verknüpfen. Damit zeigst du direkt auf, dass du genau das bieten kannst, was dein Wunschunternehmen sucht!

 

4.1. Die Einleitung – Was ist deine Motivation?

In der Einleitung geht es zunächst einmal um deine Motivation. Dem Personaler soll klar werden, dass hier nicht nur eine langweilige 08/15-Bewerbung eines 08/15-Bewerbers auf ihn wartet. Daher kannst du hier bereits aufzeigen, warum du dich zu deiner Bewerbung entschlossen hast. In der Kürze liegt die Würze, immerhin folgt danach noch ein wenig Text…

 

4.2. Der Hauptteil- It’s a match!

Jede gute Stellenausschreibung erwähnt die benötigten Hard Skills und Soft Skills, welche du für die Stelle mitbringen solltest. In diesem Teil deines Anschreibens geht es darum, deine Kompetenzen mit Erlebnissen und Erfahrungen zu verknüpfen, die unterstreichen, dass du die genannten Skills auch wirklich drauf hast. Du zeigst, dass du definitiv ein „Match“ für das Unternehmen bist und lieferst in übersichtlichem, verständlichem Stil Hinweise für deine Glaubwürdigkeit. Um dies wirklich gut darstellen zu können, musst du dir natürlich die Ausschreibung genau durchgelesen haben. „Bin ich dafür geeignet, die Aufgaben zu meistern?“ Diese Frage solltest du dir ehrlich beantworten. Bring jedoch nur die Qualifikationen mit ein, welche auch im Job benötigt werden. Alle anderen machen deine Bewerbung weniger übersichtlich für den Leser. Zudem solltest du keine Stärken anpreisen, welche beispielsweise widersprüchlich zu den Noten sind oder nicht durch andere Qualifikationen oder Erfahrungen belegt werden können. Zu behaupten, man verfüge über eine ausgezeichnete Ausdrucksweise und könne gut schreiben, während das Endzeugnis eine 5 in Deutsch aufweist, wirkt schnell unehrlich und macht einen schlechten Eindruck.

 

4.3. Der Schlussteil – Bis bald!

Hier passen – falls überhaupt verlangt – Gehaltsvorstellungen oder auch der frühestmögliche Einstiegstermin hin. Stelle heraus, dass du dich auf ein Vorstellungsgespräch freust. Formuliere diese Zeile nicht im Konjunktiv und blicke selbstsicher dem Termin entgegen.

In einigen Berufen ist es sogar von Vorteil, das Anschreiben oder auch die Bewerbung an sich auf eine völlig neue, kreative Art zu gestalten. Solche „Guerilla-Bewerbungen“ fallen in jedem Fall auf, sollten dem Personaler aber keine umständliche Arbeit machen oder nur aus Gags bestehen.

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