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Verena Kronthaler
Nachwuchs- & Personalentwicklung
Dehner Holding GmbH & Co. KG

Welche Einstellungskriterien sind für Sie die relevantesten bei Azubis?
„Als Erstes achten wir auf den Schulabschluss und die Zeugnisnoten. Ebenfalls sehr wichtig sind uns das Auftreten und das Interesse am Beruf. Bei Dehner muss beispielsweise jeder Bewerber, der eine Ausbildung im Einzelhandel machen möchte, ein Probepraktikum und einen Einstellungstest absolvieren. Am Ende zählt natürlich das Gesamtbild des Bewerbers, das sich aus verschiedenen Aspekten ergibt.“

Wie kann ich mich als Bewerber auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten?
„Versetzen Sie sich in die Rolle des Unternehmens und überlegen Sie sich Fragen, die Sie dem Bewerber als Unternehmen stellen würden. Eine Reihe von Tipps und typischen Fragen sind auch im Internet zu finden. Darüber hinaus ist es sinnvoll, sich Fragen zusammenzustellen, die Sie gerne von dem Unternehmen beantwortet haben möchten. Diese können Sie aufschreiben und mit ins Vorstellungsgespräch nehmen. Achten Sie außerdem auf ein gepflegtes Äußeres und ordentliche Kleidung.“

Gibt es absolute No-Go’s beim Vorstellungsgespräch?
„Zu spät kommen ohne Bescheid zu geben, Kaugummi kauen, Handy auf laut gestellt, unpassende Kleidung, Respektlosigkeit, kein Blickkontakt. Achten Sie bei der Begrüßung auf Blickkontakt und einen festen Händedruck. Zudem sollten Sie mit guten Manieren punkten und sich am Ende für das Vorstellungsgespräch bedanken.“

Werden schlechte Noten angesprochen?
„Ja, das kann auf jeden Fall vorkommen. Überlegen Sie sich vorab, welche Strategien Sie zur Verbesserung der Noten geplant haben.“


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Dipl.Kfm. Oliver Renck
Geschäftsführer
Autohaus Renck-Weindel

Anreise: Ist es schlimm, wenn man viel zu früh erscheint?
„Ich denke 15-20 Minuten ist OK. Viel früher empfinde ich als nicht passend.“

Zu welchem Zeitpunkt sollte ich mich nochmal beim Unternehmen melden, falls ich noch keine Antwort bekommen habe?
„Schwierig. Ich probiere eigentlich immer zeitnah allen Bewerbern zu antworten, auch wenn es nicht immer gelingt. Ich denke nach 3-4 Wochen kann man ruhig nochmal anfragen.“

Gibt es die Antwort aller Antworten auf die Frage nach den Stärken und Schwächen?
„Die eine Antwort gibt es nicht. Es ist aber wichtig, dass man sich als Bewerber im Klaren ist, was kann ich gut, und wo muss ich an mir arbeiten. Zudem sollte man immer auch ein konkretes Beispiel aus der Praxis haben, mit dem diese Eigenschaften auch belegbar sind. Das ist sinnvoller als das Blaue vom Himmel zu flunkern. Letztendlich zeigt die Praxis dann ja eh, wie die Eigenschaften tatsächlich sind.“

Wie kommt die Frage nach dem Gehalt bei den Gesprächspartnern an?
„Das Gehalt wird in der Regel immer am Ende des Gesprächs durch den Interviewer angesprochen. Falls dem nicht so ist, sollte man die Frage am Ende selbst stellen. Ist ja ein wichtiger Punkt.”

Welche Tipps können Sie den Schülern noch mitgeben?
„Vor dem Gespräch ist die Vorbereitung das A und O. Eine gute Vorbereitung nimmt in der Regel auch etwas von der Nervosität. Während des Gesprächs ist Ehrlichkeit und Offenheit für beide Seiten wichtig. Niemand hat einen perfekten Lebenslauf und ein offener Umgang mit den eigenen Schwächen macht in der Regel sympathisch.“


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Christian Kraus
Ausbildungsleiter
Abteilung Personalwirtschaft
SV Sparkassen Versicherung
Holding AG

Wie mache ich einen guten ersten Eindruck?
„Seien Sie offen, freundlich, höflich… ein gepflegtes Erscheinungsbild hilft ebenso. Ein Schuss Neugierde und Interesse am Unternehmen und der Aufgabe trägt auch zum guten Eindruck bei. Nervosität ist ganz normal – das kann man Ihnen auch ruhig anmerken. Sie müssen nicht perfekt sein und eine Rolle vom idealen Bewerber spielen – das fällt auf und wirkt schnell unnatürlich.“

Welche Einstellungskriterien sind für Sie die relevantesten bei Azubis?
„Eine hohe Motivation und Leistungsbereitschaft, freundliche Ausstrahlung und gute Ausdrucksfähigkeit. Unsere Azubis sollten sich gegenseitig im Team unterstützen, grundsätzlich gerne mit Menschen kommunizieren und sich für andere interessieren. Natürlich sollten die kognitiven Leistungen und die Noten in den relevanten Schulfächern stimmen.“

Wie kann ich mich als Bewerber auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten?
„Informieren Sie sich zum Unternehmen über die Homepage oder andere verlässliche Quellen, merken Sie sich die wichtigsten Fakten oder notieren Sie diese schriftlich. Kennen Sie das  Berufsbild und die speziellen Anforderungen, die das Unternehmen an Bewerber hat? Prägen Sie sich die Namen der Gesprächsteilnehmer ein. Notieren Sie Ihre Fragen zur Ausbildung, zum Unternehmen und zum Auswahlverfahren und bringen Sie diese zum Gespräch mit.“


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Sandra Reljic
Ausbildungsleitung
Abteilung Personal
Mannheimer Morgen

Wie mache ich einen guten ersten Eindruck?
„Die Bewerber sollten unbedingt pünktlich zum Vorstellungsgespräch erscheinen. Besser, man ist ein paar Minuten zu früh vor Ort und wartet noch, als zu spät zum Interview “einzutrudeln”. Die Gesprächspartner haben oft wenig Zeit, ihre Termine sind eng getaktet und sie warten ungern. Klar, unvorhergesehene Dinge wie Zugverspätung, Stau etc. können natürlich vorkommen, sollten aber im Vorhinein in einem zeitlichen Puffer berücksichtigt werden. Falls es doch passiert, unbedingt per Telefon melden und den Sachverhalt schildern. Auch sollten sich die Bewerber gut überlegen, was sie zum Vorstellungsgespräch anziehen. Der erste Eindruck zählt auch hier. Es ist stark branchenabhängig, ob man im Business-Style – also im Kostüm/Hosenanzug/Anzug – erscheint oder etwas lockerer, moderner, daherkommt. Was für alle Branchen gilt: Die Garderobe sollte gepflegt und ordentlich sein. Ein ganz wichtiger Punkt ist, dass der Bewerber unbedingt  wissen sollte, mit WEM er das Interview führt und ggf. wer mit ihm den Termin ausgemacht hat. Es macht keinen guten Eindruck, wenn man am Empfang nicht weiß, wer der Gesprächspartner ist. Kommt leider immer wieder vor!“

Wie kommt die Frage nach dem Gehalt beim Gesprächspartner an?
„Fragen zur Vergütung sind absolut legitim und auch wichtig. Für mich wäre es eher befremdlich, würde diese Frage nicht gestellt werden. Der Bewerber muss doch wissen, auf was er sich „einlässt“ und wie er finanziell aufgestellt ist. Meines Erachtens zeigt es das gewünschte Interesse an der Ausbildungsstelle.“

Welche Antwort hat Sie in einem Vorstellungsgespräch überrascht?
„Auf meine Frage „Warum sollten wir Ihnen diesen Ausbildungsplatz anbieten?“ kam die Antwort: „Weil ich nie krank bin und mich durch Sport und Ernährung fit und gesund halte!“ Diese Antwort war in meiner Laufbahn einzigartig, überraschend, aber auch wirkungsvoll. Ich musste auf alle Fälle schmunzeln. Die Bewerberin wollte uns mit dieser Aussage zu verstehen geben, dass sie ihre Arbeit äußerst zuverlässig und  pflichtbewusst macht und wir immer auf sie zählen können. Fehlzeiten sind ja oft ein (finanzielles) Thema für den Arbeitgeber, nicht nur im  Ausbildungsbereich. Dieser Bewerberin haben wir tatsächlich einen Ausbildungsplatz angeboten, jedoch nicht nur allein wegen dieser eher seltenen Antwort ;-)“


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Zoran Klaric
HR Business Partner
TÜV SÜD Auto Service GmbH

Wie erkläre ich Lücken im Lebenslauf?
„Ehrlich! Gerade als junger Mensch ist man teilweise noch auf der Suche: Was ich machen will bzw. was passt zu mir – da läuft nicht alles ganz geradlinig. Wenn es erklärbar ist – kein Problem.“

Sollte man sich während des Gesprächs Notizen machen oder schon vorher Fragen notieren?
„Dass man sich vorher Fragen notiert zeigt, dass sich der Bewerber auf das Gespräch vorbereitet hat, außerdem hilft es, in der Aufregung des Gesprächs, nichts zu vergessen.
Sich im Gespräch die wichtigsten Punkte zu notieren, ist sinnvoll und legitim, da man sich wegen der Aufregung vielleicht auch nicht alles merken kann.“

Welche Tipps können Sie den Schülern noch mitgeben?
„Nervosität ist in Ordnung, sie gehört zu einem Vorstellungsgespräch dazu, das ist nicht schlimm. Das Unternehmen hat ernsthaftes Interesse am Bewerber, sonst würde es sich nicht die Zeit nehmen den Bewerber persönlich kennenlernen zu wollen. Ich finde es wichtig, dass mir der Bewerber erklären kann warum er diese Ausbildung machen will, was ihn motiviert, diese Ausbildungsinhalte in unserem Unternehmen machen zu wollen. (Infos dazu gibt es im Internet bzw. auf der Unternehmenshompage). Sei so wie du bist, verstelle dich nicht. Wenn der Job und das Unternehmen nicht zu dir passt, dann wirst du dort in der Ausbildung nicht glücklich werden. Da ist “Verstellen” im Vorstellungsgespräch auch nicht hilfreich.“