Studieren an der Norwegian University of Science and Technology

Vorbereitung

Bevor man ins Auslandssemester starten kann, stehen im Vorfeld einige Vorbereitungen an. Das Wintersemester an der Norwegian University of Science and Technology (NTNU) in Trondheim startet bereits im August, daher war es bereits im Winter des vorherigen Jahres bis ungefähr Frühjahr notwendig, sich an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Ravensburg zu bewerben. Dazu ist unter anderem ein Motivationsschreiben, wieso man gerne in dieses Land möchte, verlangt. Nach der Bestätigung musste man im April bestimmte Dokumente auf einer von
der NTNU vorgesehen Seite hochladen. Neben dem „transcript of records“, also einem Nachweis der bisher erbrachten Noten, und einem Lebenslauf war das auch die Kurswahl. Die Kurse  bespricht man vorab mit dem International Office und der Studiengangsleitung ab, diese werden mit Annahme an der NTNU anschließend bestätigt. In meinem Fall wurde ein Kurs leider nicht mehr unterrichtet, weshalb ich dann die Kurse nochmal ändern musste. Das ist allerdings kein Problem und die Uni in Trondheim steht hier jederzeit mit Rat zur Seite.

Wohnen in Norwegen

Eine Wohnung in Trondheim zu finden ist leider nicht so leicht. Man kann sich auf zwei Studentenwohnheime, „Moholt“ und „Steinan“, bewerben. Hierfür bekommt man einen Code, kann Wohnungsprioritäten angeben und muss dann hoffen, einen Platz zu bekommen. In meinem Fall habe ich diesen Code erst gar nicht bekommen, weshalb ich mich auch nicht auf ein Wohnheim bewerben konnte. Daher musste ich dann auf dem privaten Wohnungsmarkt mein Glück versuchen. Auch das ist in Trondheim aufgrund der hohen Studentenanzahl alles andere als leicht. Zum Glück hat sich irgendwann über eine Whats-App-Gruppe etwas ergeben und ich bekam ein Zimmer in einer WG in der Nähe von „Moholt“. Im Endeffekt war ich froh, dass es so gekommen ist, da
die Wohnung voll möbliert (was in den Wohnheimen nur zum Teil gegeben ist), die Busanbindung super war und wir einen tollen Blick auf den Fjord hatten! Ich würde dennoch jedem, der die Chance hat, empfehlen, sich auf ein Studentenwohnheim zu bewerben, da der private Wohnungsmarkt sehr angespannt ist. Dennoch gab es am Ende niemanden, der nichts gefunden hat.

Kurse an der NTNU

Meine Kurse haben hauptsächlich in der Business School unterhalb vom Campus „Gloshaugen“ stattgefunden. In Norwegen ist es üblich, in jedem Fach Assignments, also eine Art Gruppenarbeit, zu bearbeiten und zu bestehen, um zur Klausur zugelassen zu werden. Die Gruppen kann man sich für gewöhnlich selbst aussuchen, daher ist dies auch gut zu erledigen. In der Uni ist es jedoch wichtig, am Ball zu bleiben und nicht erst kurz vor den Klausuren anzufangen, da es sonst ziemlich stressig werden kann. Diese gingen alle um die 4 Stunden, also länger als an der DHBW und in meinem Fall hat man die Zeit auch benötigt (dies ist von Fach zu Fach aber auch unterschiedlich!). Mit einer guten Vorbereitung ist jedoch alles machbar!

Aktivitäten in Trondheim

Trondheim ist eine wunderschöne Stadt, welche an einem Fjord liegt. Im Kern der Stadt findet man viele kleine Cafés und Läden. Auch die Umgebung um die Kirche „Nidarosdomen“ ist besonders in den wärmeren Monaten schön und man kann am Fluss Nidaros mit Freunden entspannen. Norwegen ist ein sehr teures Land, daher sollte man am besten versuchen, nicht alles mit deutschen Preisen zu vergleichen. Dennoch findet man nach einiger Zeit Möglichkeiten „günstiger“ einzukaufen und einfach auf bestimmte Sachen für eine Zeit lang zu verzichten. Ebenfalls wichtig zu erwähnen ist das Bargeld – in Norwegen wird fast alles mit Kreditkarte bezahlt, weshalb diese unumgänglich ist. Ich hatte meine von N26, welche mir eine gute Übersicht über alle Ausgaben gegeben hat. Freizeittechnisch kann man vieles in und um Trondheim machen. Wandern in Byrmaka und Lade, Langlaufen im Winter und vieles mehr.  Zudem bietet die Uni viele sportliche Aktivitäten an, bei denen wirklich für jeden etwas dabei ist. Wenn es der Stundenplan zulässt, ist es empfehlenswert viele Ausflüge zu machen, um das Land und die Landschaften  kennenzulernen. Am besten fängt man zu Beginn an zu reisen, wenn das Wetter noch besser und die Uni noch nicht so stressig ist.

Fazit

Norwegen ist ein wunderschönes Land und hat extrem viel zu bieten, das man sein Leben lang nicht vergessen wird. Auch mit seinen Mitstudierenden erlebt man eine super intensive Zeit und lernt sehr viel über sich und andere Nationen. Wettertechnisch sollte man immer einen Regenschirm parat halten, wobei das Wetter nicht so schlecht war, wie man es immer zu hören bekommt. Auch hatten wir ab November/Dezember viel Schnee in Trondheim, was das Flair der Stadt zusätzlich bereichert hat. Die Uni ist auf jeden Fall anspruchsvoll und man sollte es nicht unterschätzen, aber wenn man am Ball bleibt ist auch das machbar. Ich würde mich jederzeit wieder für ein Auslandssemester an der NTNU entscheiden und bin froh, die Möglichkeit gehabt zu haben, ein so tolles Land und viele neue Freunde aus verschiedenen Ländern kennengelernt zu haben! //lb

 

 

Bild: Laura Baro