Wer sich mit dem Thema Bewerbung auseinandersetzt, wird bestimmt schon von ihnen gehört haben: den vieldiskutierten Soft Skills. Sie sind eine wichtige Komponente für den beruflichen, aber auch für den privaten Erfolg. Wer zwar ein Meister seines Fachs ist, aber im Umgang mit Kollegen oder Kunden nur schwer zurechtkommt, der wird schnell nicht mehr weiterkommen.

 

Soft Skills vs. Hard Skills

Soft Skills werden im Deutschen als „weiche Faktoren“ oder auch als Schlüsselqualifikationen bezeichnet. Es handelt sich also um überfachliche Kompetenzen, die dauerhaft und berufsübergreifend anwendbar sind. Es handelt sich um Fähigkeiten und Fertigkeiten, die man nicht während der Schule, des Studiums oder der Ausbildung lernt.  Soft Skills machen die soziale Kompetenz eines Menschen aus und sind recht schwierig objektiv zu bewerten. Beispiele sind Empathie, Konfliktfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein. Die sogenannten Hard Skills hingegen sind alle nachweisbaren Fertigkeiten, fachliche Kenntnisse und Qualifikationen, über die ein Bewerber für eine gewisse Stelle verfügen sollte. Konkrete Beispiele sind Zeugnisse, Fremdsprachenkenntnisse oder Zertifikate.

Inwiefern sind Soft Skills in der Bewerbung wichtig?

Eins vorab: Die Hard Skills sind die absolute Basis jeder Bewerbung. Sie sind essenziell und sollten in der Bewerbung auf jeden Fall belegt werden, insbesondere wenn sie ausdrücklich in der Stellenanzeige vorausgesetzt werden. Hard Skills von Bewerbern lassen sich sehr gut miteinander vergleichen, sie sind meist das entscheidende Kriterium, warum jemand zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wird. Jedoch kann es passieren, dass bei zahlreichen Bewerbern recht ähnliche Hard Skills vorliegen, also zum Beispiel ein ähnlicher Schulabschluss, ähnliche Praktikumserfahrungen, ähnliche Fremdsprachenkenntnisse. Und genau hier kommen die Soft Skills ins Spiel, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Oftmals kann es sogar passieren, dass sich Bewerber mit den richtigen Soft Skills sogar gegen fachlich bessere Kandidaten durchsetzen, da sie beispielsweise besser ins Team passen. Es ist also durchaus möglich mangelnde Qualifizierungen oder Abschlüsse durch Soft Skills mehr als auszugleichen. Doch bereits im Anschreiben kann man einige Soft Skills ausformulieren und idealerweise mit Beispielen belegen (Achtung: Hier nur die Soft Skills nennen, die auch wirklich für die Stelle erforderlich sind!). Phrasen wie „ich bin zuverlässig, teamfähig und ein Organisationstalent“ wirken eher stumpf und sind nicht wirklich authentisch. Besser wäre doch zum Beispiel: „Ich engagiere mich im Handballverein meines Ortes und trainiere ehrenamtlich die Jugendmannschaft. Die sportliche Entwicklung und den Erfolg meines Teams zu beobachten, bereitet mir viele Freude.“ Auch die Stationen deines Lebenslaufs geben mitunter viel Aufschluss über deine Schlüsselqualifikationen. Ob man ein Musikinstrument spielt, Engagement im Verein zeigt oder mehreren Tätigkeiten parallel nachgeht: Sie beschreiben allesamt die persönliche, soziale und methodische Kompetenz.

Soft Skills lernen? Geht das überhaupt?

Die meisten Soft Skills eignet man sich durch Lebenserfahrung an oder besitzt sie ohnehin schon aufgrund seines Charakters. Aber es ist nie zu spät an sich zu arbeiten! Jeder Mensch hat ganz unterschiedliche Stärken und Schwächen. Der eine kann sehr gut präsentieren, der andere besitzt viel Einfühlungsvermögen und der andere wiederum glänzt durch Selbstdisziplin. Wichtig ist erstmal, dass man eine selbstreflektierte Bilanz über seine eigenen Soft Skills zieht. Fragen wie „welche Soft Skills sind bei mir stark ausgeprägt?“ und „wo muss ich noch an mir arbeiten?“, sowie eine persönliche Zielsetzung, können der erste Schritt in die richtige Richtung sein. Durch bewusstes Üben und Verinnerlichen von Verhaltensmustern kann man sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln. //nn