20 / 06 / 2022 | Berufsstart

Finanzierung während der Ausbildung und dem Studium

Finanzierung während der Ausbildung und dem Studium

Endlich mit der Schule fertig – jetzt ab in die Ausbildung, Geld verdienen und endlich auf eigenen Beinen stehen. Leider ist es aber nicht immer ganz so schön und einfach, wie es auf den ersten Blick wirkt. Denn mit dem Erwachsenwerden und der zunehmenden Selbstständigkeit kommen auch immer mehr Schwierigkeiten, vor allem finanzieller Art, auf einen zu.

Die erste Miete, Fahrtkosten, Versicherungen, Steuern – da summiert sich schnell einiges auf.

Doch ganz so schlimm ist es dann doch nicht: In Deutschland gibt es viele staatliche Hilfen für Berufsanfänger, Studenten, Azubis und Arbeitslose. Neben den bekannten Förderungen durch BAföG, Kindergeld oder BAB gibt es auch einige kleinere, wie das Wohngeld oder das Vermittlungsbudget. Im Folgenden werden wir euch einen Überblick über die verschiedenen Hilfen verschaffen und euch weitere Möglichkeiten erklären, damit Ihr  komfortabel und entspannt durch die Zeit als Auszubildende/-r oder Student/-in kommt.

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB):

Die Berufsausbildungsbeihilfe ist eine staatliche Unterstützung zum Lebensunterhalt, die nicht zurückgezahlt werden muss. Die Höhe der monatlichen Zahlung hängt dabei vom finanziellen Gesamtbedarf ab, also welche Kostenhöhe gedeckt werden muss. BAB kann aber nur beansprucht werden, wenn folgende Punkte zutreffen:

  • Du hast während der Ausbildung oder dem Studium keine Möglichkeit, bei deinen Eltern oder Angehörigen zu wohnen, da das Pendeln dies unmöglich macht
  • Sowohl dein Einkommen als auch das deiner Eltern sind nicht ausreichend, um den Lebensunterhalt zu finanzieren.

Ob und in welcher Höhe du BAB beanspruchen kannst, findest du ganz einfach online bei der Agentur für Arbeit heraus. Dort kannst du die Hilfe dann auch beantragen.

Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG)

Das Bundesausbildungsförderungsgesetz (kurz: BAföG) ist ein Gesetz zur grundsätzlichen Förderung von Studierenden an Akademien, Hochschulen, Universitäten und Fachschulen. Es handelt sich um eine finanzielle Förderung, die zu großen Teilen wieder zurückgezahlt werden muss. Vor allem das eigene Einkommen und das Einkommen der Eltern sind entscheidende Faktoren bei der Ausstellung von BAföG. Die Altersgrenze von 30 Jahren wird nur im Falle eines Masterstudienganges auf 35 erhöht. Solange das Studium sich im EU-Raum befindet, kann das Geld auch für ein Auslandsstudium beantragt werden. Infos zum BAföG-Antrag und Weiteres findet ihr unter www.bafög.de .

Kindergeld                                                                    

Auch nach Abschluss deiner Schullaufbahn und Vollendung deines 18. Lebensjahres haben deine Eltern einen gesetzlichen Anspruch auf Kindergeld. Die Höhe des Geldes hängt dabei von der Anzahl der Kinder, aber nicht von der Höhe deines Einkommens ab. Erst mit Abschluss der Ausbildung oder Vollendung des 25. Lebensjahres geht der Anspruch auf Kindergeld, das deine Eltern übrigens persönlich und schriftlich beantragen müssen, zu Ende. (Es gibt allerdings Ausnahmeregelungen, die in Kraft treten, wenn du im Zivildienst oder als Entwicklungshelfer tätig warst.)

Finanzielle Hilfen für Ausbildungsplatzsuchende (Vermittlungsbudget)

Das sogenannte Vermittlungsbudget ist eine Hilfe für junge Menschen, die auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle oder einem Studienplatz sind. Meldest du dich bei der Agentur für Arbeit frühzeitig als „arbeitsplatzsuchend“, bekommst du unter bestimmten Voraussetzungen finanzielle Unterstützung. Das sind zum Beispiel Gelder für Bewerbungs-und Reisekosten oder finanzielle Hilfen bei einem notwendigen Umzug.

Wohngeld

Eine weitere staatliche Hilfe, auf die allerdings nur selten Anspruch besteht, ist das sogenannte Wohngeld. Sollte dein Antrag auf BAB abgelehnt worden sein, weil du zum Beispiel schon deine zweite Ausbildung machst, dann ist es empfehlenswert, das Wohngeld zu beantragen. Gute Chancen auf diese Art der Unterstützung hast du, wenn du beispielsweise als bereits volljähriger Azubi deine eigene Wohnung am Ort der Ausbildung bewohnst. Nähere Informationen hierzu findest du unter www.wohngeld.org/anspruch .

Nebenjob, Auszubildendennachlass, Schülerausweis und Co.

Zu guter Letzt gibt es neben den staatlichen Unterstützungen natürlich noch die Möglichkeit, sich auf anderem Wege etwas Geld zu beschaffen oder an so mancher Stelle etwas zu sparen. Bist du in deinem Studium und hast neben den Vorlesungen noch viel Zeit, dann eignet sich ein Nebenjob perfekt, um dir den einen oder anderen Euro dazu zu verdienen. Auch als Auszubildender ist dies möglich. Hier musst du aber aufpassen, dass sich die Arbeitszeiten deines Nebenjobs nicht mit deinen normalen Arbeitszeiten überschneiden.

Außerdem kannst du dir entweder vom Ausbildungsbetrieb oder deinem Studienplatz einen Auszubildenden/-oder Studentenausweis aushändigen lassen und damit vielerorts einiges an Geld sparen.

 

Das waren nun die wichtigsten und größten Möglichkeiten, sich neben Ausbildung oder Studium externe finanzielle Unterstützung einzuholen, um entspannter und sorgenfreier durch die Zeit nach der Schule zu kommen.